Die Ohrakupunktur, wie ich sie anwende, geht auf den französischen Arzt Paul Nogier (1908-1996) zurück – er systematisierte das bereits vorhandene Wissen über die Reflexzonen am Ohr, das bereits im Altertum (Hippokrates, 500 v.Chr.) und im Alten China vor mehr als 2000 Jahren angewandt wurde.
Die erstaunliche Entdeckung dabei bezog sich auf die Anordnung der Punkte im Verhältnis zum Körper – es entsteht das Bild eines umgedrehten Embryos – die Punkte des Kopfes liegen also in Richtung Ohrläppchen, der Ohrrand korrespondiert mit der Wirbelsäule. Jeder Akupunkturpunkt ist auf diese Weise mit einem Organ, einer Körperzone oder einer bestimmten Struktur (Muskel, BG) reflektorisch verbunden, Nogier lokalisierte darüber hinaus eine Vielzahl von Punkten zu Schmerz, Sucht oder psychischen Beschwerden. Für die Behandlungspraxis bedeutet das: Es ist einerseits möglich, innere Organe, die sich normalerweise einer direkten Einflussnahme entziehen, über das Ohr zu behandeln. Und es ist umgekehrt möglich, das Ohr zu diagnostischen Zwecken zu nutzen: Farbveränderungen oder Druckempfindlichkeiten lassen häufig Rückschlüsse auf das entsprechende Organ zu.
Die Ohrakupunktur hat sich auf besondere Weise bei Akutbehandlungen sowie bei der Behandlung von Suchterkrankungen, insbesondere bei der Rauchentwöhnung und dem Abnehmen, bewährt. Der Wirkmechanismus ist wissenschaftlich noch nicht erklärt, diskutiert wird eine direkte Verbindung der Ohrpunkte mit den entsprechenden Organstrukturen in der Formatio Retikularis, einer Schaltstelle zwischen Gehirn und Körper.
Markus Dederichs
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